Sergej in seiner ganzen Vielfältigkeit in nur einer einzigen Geschichte zu beschreiben, ist eigentlich kaum möglich. Deshalb wird es sicher nicht bei dem einen Artikel über ihn bleiben. Heute geht es um seinen kuriosen Werdegang, also darum, wie Sergej auf sein Bauchgefühl hörte: Für seine große Leidenschaft, die Physiotherapie, kehrte er einer wissenschaftlichen Karriere den Rücken und folgte seiner Berufung. Was für eine mutige Entscheidung! Alle Physiotherapeuten, die sich mit dem Thema Work-Life-Balance auseinandersetzen, dürfte seine Geschichte inspirieren.
Heilkunde interessierte Sergej schon als Kind
Sergej war noch ein Kind, als ihm sein Großvater in seinem ukrainischen Heimatdorf das Schröpfen beibrachte. "Mit sieben Jahren hatte ich bereits meinen ersten Patienten", lacht Sergej. Der stammte natürlich aus dem Familienkreis. Doch das Interesse an der Heilkunde war geweckt. Sein Großvater fungierte im Dorf als eine Art Heiler, Sergej blickte ihm über die Schulter, lernte viel von seinem heilkundlichen Wissen und beschäftigte sich bereits mit zwölf Jahren erstmals mit chinesischer Medizin, dank der er mit einem Buch in Berührung kam, das ihm sein Onkel geschenkt hatte.
BWL war der Einstieg ins Berufsleben
Sehr zu seinem Bedauern war ein Medizinstudium für einen jungen Mann aus einfachen Verhältnissen zur damaligen Zeit nicht denkbar. Daher studierte der heute 48-jährige zunächst BWL, beschäftigte sich im Zuge seiner Doktorarbeit an der Universität in Odessa jedoch auch mit Philosophie, Soziologie und Pädagogik. Sein Promotionsstudium ermöglichte ihm sukzessive, seine eigentlichen Neigungen zu vertiefen und doch fehlte ihm etwas.
Ausbildung als Physiotherapeut statt Karriere an der Uni
Im stolzen Alter von 35 Jahren entschied sich der zweifache Familienvater schließlich, beruflich völlig umzusatteln. Er war sich sicher, das Richtige zu tun und begann in Stuttgart, wo er seit rund zwei Jahrzehnten lebt, seine Physiotherapie-Ausbildung. „Warum bist du Physiotherapeut geworden?, fragte mich mein inzwischen erwachsener Sohn einmal“, erzählt Sergej und gab ihm zur Antwort: „Das ist der einzige Beruf, in dem ich Tag für Tag eine neue Herausforderung bekomme. Ich stehe immer neuen Situationen gegenüber und muss mich mit immer neuen Dingen befassen.“ Im Zuge seines Promotionsstudiums war Sergej die altgriechische Bedeutung für Physiotherapie begegnet, was übersetzt Naturbegleitung bedeutet, und dieser Begriff brannte sich bei Sergei ein: "Ich sehe mich tatsächlich als Begleiter meiner Patienten bei den Naturgesetzen des Körpers."
Behandlungsschema nach den drei “I´s”
Denken und Strategien entwickeln fällt Sergej leicht. So kam es, dass er schon bald sein eigenes Behandlungsschema erarbeitete. Über allem stehen für ihn die drei "I`s": Das sind Instinkt, Intellekt und Intuition. Ausführlich stellen wir sein Konzept in einem gesonderten Artikel vor, hier nur ein kurzer Abriss:
Instinkt bedeutet die Körperebene, also alles, was zum Körper gehört wie Muskeln, Sehnen, Knochen und Bänder.
Der Intellekt ist der Neuroebene gleichgesetzt, dem Gehirn und der psychologischen Komponente.
Unter dem dritten “I” wie Intuition, betrachtet Sergej Gefühle und das Seelenleben. „Alle drei I‘s müssen sich im Gleichgewicht befinden, dann ist der Körper gesund!"
Die Balance muss auch im Berufsleben stimmen
Und dieses Gleichgewicht strebt Sergej auch in seinem beruflichen Leben an. Obwohl er ein absoluter Spezialist für den Beckenbodenbereich ist, übernimmt er für Bunz mobile Physio gerne "schwierige Fälle". Dank deiner Selbstständigkeit kann er für verschiedene Auftraggeber arbeiten oder auch nur für sich selbst. „Bunz mobile Physio bietet mir eine gute Möglichkeit, das Gleichgewicht zwischen Finanzen, freier Handlung und inhaltlicher Behandlung zu halten. Ich darf eigenständig therapieren und vor Ort beim Patienten entscheiden, wie ich ihn behandele." Gerade die kniffligen Fälle liebt er. Da muss er analytisch arbeiten und sein Gehirn einschalten. So kommt im Job keine Langeweile auf. “Wenn ich Kapazitäten frei habe, arbeite ich sehr gerne für Bunz Mobile Physio. Diese Aufträge ermöglichen es mir, mich allein auf die Therapie konzentrieren zu dürfen. Alles Organisatorische wie Büroarbeit, Rezepte und Marketing, darum kümmert sich die Firma für mich.”
Vom Gehalt eines Physiotherapeuten eine Familie ernähren?
Vom Verdienst eines Physiotherapeuten eine Familie ernähren? Das könnte schwierig werden. „Ich habe mich immer gefragt, warum Physiotherapeuten so unglücklich sind. Beim Anblick der ersten Lohnabrechnung habe ich das verstanden“, erzählt Sergej. Da kam sein ökonomisches Wissen zum Tragen: Er suchte nach einem Konzept, das es ihm ermöglicht, genügend Geld für seine Familie zu verdienen. Mit dieser Lösung, seine speziellen Beckenboden-Patienten mit den schwierigen Fällen von Bunz mobile Physio zu kombinieren, fährt er ganz gut. Finanzielle Sorgen kennt er nicht, obwohl er seit zwei Jahren ausschließlich als Freiberufler arbeitet. “Bunz mobile Physio ist immer ein sicherer Hafen”, betont Sergej und rät dennoch allen, die sich langsam in die Selbständigkeit wagen wollen: Bleibt in der Festanstellung, reduziert diese peu a peu und baut parallel dazu Eure Selbständigkeit aus!
